akademie.naturfreunde.at

Routensetzer-Ausbildung in der Kletterhalle Wien

Freitag früh, noch vor Öffnung stehen schon sechs schwer bepackte Jungs aus ganz Österreich vor der Naturfreunde Kletterhalle Wien und warten auf Eintritt. Sie scharren in den Startlöchern zum Routensetzerkurs. 


Dieser Kurs ist der erste einer dreistufigen Ausbildung, die die Naturfreunde aufgrund des wachsenden Bedarfs nach sicheren und guten Kletterrouten ins Leben gerufen haben. Im ersten Teil lernen die Teilnehmer handwerkliche Fertigkeiten, eine den Standards entsprechende Seiltechnik und die Basis, wo welche Griffe gesetzt werden müssen, um verschiedene Klettertechniken herauszufordern. 
Der erste Vormittag vergeht mit Theorie - muss sein, muss aber nicht langweilig sein! Bevor dann die ersten Griffe gesetzt werden können, müssen aber die alten raus und gewaschen werden. Die Arbeit des Routensetzers besteht ja leider nicht nur aus dem kreativen, schönen Teil des Setzen. Es wird viel getüftelt, probiert, wieder verändert und getestet.


Am nächsten Tag geht es weiter mit Seiltechnik, wobei immer mit doppelter Sicherung gearbeitet wird und das Material getrennt vom Routensetzer kräfteschonend transportiert wird. Die eigens vom Naturfreunde Kletterhallen Team entwickelte Methode soll ein Bewusstsein für sicheres und gesundes Arbeiten vermitteln.
Am Nachmittag dürfen die Jungs dann endlich richtig loslegen. Ein ganzer Sektor steht ihnen zu Verfügung. Einzige Aufgabe ist es mit den unterschiedlichen Farben Routen im maximal siebten Grad zu schrauben. Sie wissen, dass die Touren danach vom Publikum geklettert und bewertet werden. So wird jeder Griff und jeder Tritt lange überlegt, immer wieder rauf und runter geklettert. Und das kostet Kraft!
Trainer Tom schaut den Kandidaten bei der Seiltechnik auf die Finger, während die Chef-Routensetzer Elch und Flo Tipps geben, wo vielleicht noch ein Tritt fehlt oder wie der eine oder andere Griff noch gedreht und optimiert werden könnte.

 

Am Sonntag bleibt dann viel Zeit für weitere Praxis. Routenschrauben lernt man halt in erster Linie beim Schrauben. Deshalb müssen die Teilnehmer, wollen sie beim zweiten Teil wieder dabei sein, eine Menge selbst geschraubter Boulder und Routen nachweisen können. Bei dieser Begeisterung für den Klettersport ist das aber für keinen ein Problem. Eher wollen die Jungs am Ende gar nicht aufhören und verlassen die Kletterhalle Wien erst, nachdem jeder jede Tour bewältigt hat. Dieter Schimanek, Sportkletter-Referent und Gründer dieser Ausbildung zeigt sich überaus begeistert: „Ich bin sehr zufrieden über den motivierten und kompetenten Zuwachs im Naturfreunde Routensetzer Team, denn Sportklettern In- & Outdoor ist ein wesentlicher Bestandteil der Naturfreunde Österreich.“

Loading
Angebotssuche